Lieber Leser,
verwirrend groß ist mittlerweile das Angebot von Werkstoffen aus den Hexenküchen der Industrie.
Immer öfter hören wir Fragen wie: ”Was ist denn das für ein Material?” oder: ”Mit welcher Art von Farben werden die Figuren angemalt?”
Hier haben wir Antworten auf die häufigsten Fragen für Sie zusammengestellt.
Was ist das denn überhaupt für ein Material, woraus diese Figuren bestehen?
Es ist Keramik. Das heist, es ist gebrannter Ton.
Was ist denn eigentlich Ton?
Ton ist ein »mineralischer Boden mit sehr geringer Korngröße«.
In Deutschland finden sich die größten Tongruben im Westerwald.
Mit Baggern wird der Ton abgebaut, aufbereitet und gereinigt.
Daraufhin wird er entweder trocken wie Mehl, oder schon modellierfähig mit Wasser angemischt in Säcke gepackt. So kommt er zu uns.
Wie entstehen die Figuren aus dieser Erde?
Ton lässt sich auf verschiedene Art und Weise verarbeiten.
Er lässt sich stanzen, gießen, frei modellieren, auf der Töpferscheibe drehen und pressen.
Wir, bei Schwarzwälder ART, arbeiten in einer Mischtechnik aus Gießen und freiem Modellieren.
Zum Gießen wird Tonmehl mit Wasser gießfähig angerührt und in Gießformen aus Gips randvoll eingegossen.
Die Gipsform entzieht nach der Befüllung der flüssigen Gießmasse Wasser und es bildet sich eine Wandung an der Innenseite der Form.
Je länger die Tonmischung in der Gipsform bleibt, desto dicker wird die Wandung, die sich absetzt.
Ist die benötigte Stärke erreicht, wird die Gießform ausgeleert. So kommt es, dass gegossene Figuren hohl sind.
Direkt nach dem Ausleeren ist die Wandung natürlich noch sehr weich.
Erst am nächsten Tag kann man die Form vorsichtig öffnen und den Gießling entnehmen.
Nun kommt modellierfähiger Ton zum Einsatz. Peppige Accessoires, wie Haare, Schleifen, Zungen, Zigarren usw. werden anmodelliert. So entstehen unsere charmanten Einzelstücke.
Bevor es nun weitergeht, ist erst mal Trocknen für mindestens eine Woche angesagt.
Womit werden die Figuren nach dem Trocknen angemalt?
Nein, es ist nichts aus dem nächsten Baumarkt.
Es handelt sich dabei um sogenannte Glasuren.
Glasuren enthalten die gleichen Bestandteile wie Glas. Man stelle sich vor, dass man Flaschen kleinmahlt, das Glasmehl mit Wasser anrührt und damit die Tonfiguren bemalt. Im Brennofen bei 1100
Grad schmilzt das Glasmehl zu einer wunderschönen, glatten, unverwüstlichen Oberfläche. 100% lichtecht und wetterfest.
Sind die Figuren frostfest?
Wir, bei Schwarzwälder ART, stellen ausschließlich frostfeste Keramik her.
Eine frisch geformte Tonfigur enthält noch viel Wasser. Beim Trocknen verflüchtigt sich das Wasser und hinterlässt winzig kleine Hohlräume.
Wenn man diese Figur nun bei etwas über 700 Grad brennt, ist sie zwar fest, hat aber immer noch diese Poren. Bei Regen wird sie sich vollsaugen wie ein Schwamm, was im Sommer nichts
ausmacht.
Bei Frost allerdings gefriert das Wasser und sprengt muschelförmige Teile ab. Auch Glasieren hilft da nicht, Wasser findet eben seinen Weg.
Daher brennen wir unsere Figuren bei 1100 Grad. Bei dieser Temperatur verdichtet sich unsere Tonmischung so sehr, dass keine Poren mehr vorhanden sind, die Wasser aufnehmen könnten.
Dies geht natürlich mit einer beträchtlichen Schwindung einher. Die Figuren verlieren dabei ca. 15% an Volumen.
Nun sind die Figuren zwar kleiner, dafür aber nicht nur wetterfest, sondern auch absolut frostsicher, extrem hart und haben obendrein einen glockenhellen Klang.
Wie unverwüstlich Keramik ist, beweist die Tatsache, dass in Tschechien bei Ausgrabungen Tonfiguren zu Tage kamen, die vor rund 26.000 Jahren von Mammutjägern hergestellt wurden.
Das nennt man Nachhaltigkeit.